Einmaliges Tierparadies mitten in Stuttgart

Der Rosensteinpark ist ein unersetzliches Biotop inmitten unserer Großstadt. Er ist nicht nur bedeutend als „Grüne Lunge“, sondern auch als wichtiges Rückzugsgebiet seltene Tiere. Seine vielen alten, heimischen Bäumen bieten nämlich auch Waldbewohnern ein Ersatzbiotop. Deshalb sind im Gegensatz zu "gewöhnlichen" Stadtparks nicht nur Amseln, Meisen und Stockenten im Rosenstein zu Hause, sondern auch ganz besondere, schützenswerte Tiere. Als Beispiel seien hier genannt verschiedene Spechtarten wie der Grün-, Bunt-, und Mittelspecht, ferner Baden-Württembergs größte Brutpopulation an Hohltauben, vor allem aber die Dohle, deren einziger Brutplatz in Stuttgart der Rosensteinpark ist.

Weitere repräsentative Vögel sind Wacholderdrossel, Turmfalke, Habicht, Waldohreule, Grauschnäpper und Gelbkopfamazone, als Wasservögel Zwergtaucher, Teichhuhn und Graugänse. Genau diese Artenvielfalt macht den großen Unterschied zwischen dem Rosensteinpark und einem gewöhnlichen Stadtpark aus. Nachfolgend finden Sie eine kurze Tabelle der tierischen Rosensteinbewohner. Ihre genaue Auflistung mit Beschreibung finden Sie unter: Tomoko Arai: Vogelliste Rosensteinpark 2012 Gucken Sie rein - Sie werden staunen, welch einen Schatz Stuttgart sein eigen nennen kann!

Parkbewohner im Überblick

Säugetiere: Feldhasen, Eichhörnchen, Füchse, Fledermäuse, Igel.
Einheimische Vogelarten: Amsel, Singdrossel, Rotkehlchen, Haus- und Gartenrotschwanz, Goldhähnchen, Grauschnäpper, zahlreiche Meisen- und Finkenarten, Kernbeißer, Eichelhäher u.v.m.
Wasservögel: Stockente, Graureiher (Brutkolonie in der Wilhelma, Nahrungshabitat im Rosensteinpark), Höckerschwan (2 Brutpaare), Kormoran, Graugans, u.v.m.
Bedrohte Vogelarten: Zwergtaucher (2 Brutpaare im Pumpsee), Hohltaube (ca. 70 Brutpaare im gesamten Park), Turmfalken, Mittelspecht (Brutvogel im Rosensteinpark), Gartenrotschwanz, Wacholderdrossel (Brutvogel, auf der Vorwarnliste), Dohle (einziger Brutplatz im Rosensteinpark), Star, Weißstorch (etwa 6 Brutpaare der Wilhelma, benötigen den Rosensteinpark als Nahrungshabitat), Gelbkopfamazone (Exoten, Brutvögel) – und der Haussperling, der ebenfalls auf der Vorwarnliste der gefährdeten Arten steht.

Bedrohte Wasservögel wie Teich- und Blässhühner und zahlreiche Insektenarten wie Heidelibellen, Totholzkäfer, der berühmt-bedrohte Juchtenkäfer.

All diese Parkbewohner werden – ebenso wie die Wilhelma-Tiere – darunter leiden, wenn ihr Lebensraum im Zuge der Bauarbeiten für Stuttgart 21 zerstört wird.

Veraltete Grundlagen hebeln Naturschutz aus

Die artenschutzrechtlichen Untersuchungen, die als Grundlage für die geplanten Baumfällungen im Rosensteinpark dienen, sind über 10 Jahre alt! Man kann mit Fug und Recht davon ausgehen, dass es bei den besonders geschützten Tierarten im Rosensteinpark starke Veränderungen gegeben hat. Allein die Rote Liste der bedrohten Tierarten wächst jedes Jahr – der Haussperling steht erst seit 4 Jahren auf der Vorwarnliste.

Die Landesregierung und das Eisenbahn-Bundesamt müssen aktuelle Gutachten einfordern und bis dahin sämtliche Fällarbeiten im Rosensteinpark verbieten um zu verhindern, dass unwiederbringlicher Schaden in diesem wertvollen FFH-Gebiet angerichtet wird. Nicht noch einmal das Gleiche wie im Schlossgarten: Wo viele seltene Vögel und andere Tiere lebten, ist jetzt eine Baustellen-Brache.

Weiterlesen: