Devise: Erst bauen, dann planen?

Bevor etwas gebaut werden kann, muss es planfestgestellt werden. Und erst, wenn die Planfeststellungen (PFA) vorliegen, kann der Bau beginnen. Geplant wird der Tiefbahnhof seit 1994, also seit fast 20 Jahren. Müsste doch alles in Butter sein?

Im März 2012 räumte die Bahn in einer Sitzung des Projektlenkungskreises ein, dass der geplante Fertigstellungstermin, Dezember 2019, nicht gehalten werden könne. Das Projekt verzögere sich auf Ende 2020. Heute - Im Februar 2013 - korrigiert die Bahn diesen Termin auf 2021. Die Projektkosten erhöhen sich aktuell auf 5,6 Milliarden Euro, dazu kommen noch sogenannte "Kostenrisiken" in Höhe von 1,2 Milliarden Euro. Zur Erinnerung: Der sogenannte "Kostendeckel" der Landesregierung lag zur Volksabstimmung bei ca. 4,5 Milliarden Euro. Wer die steigenden Kosten trägt, ist bis heute strittig. Wie werden sich die Kosten noch entwickeln, bis der Tiefbahnhof S21 in 10 oder 20 Jahren fertiggestellt sein wird? Heute schon sind 10-12 Milliarden Euro im Gespräch. Die Beispiele Berliner Flughafen oder Hamburger Elbphilharmonie lassen schlimmes befürchten.

Machen Sie sich selbst ein Bild

Was Stuttgart 21 wirklich kostet

Alle Mehrkosten sind allein auf Planungsfehler der Bahn zurückzuführen: Weder beim Filderbahnhof noch beim Brandschutz noch beim Grundwasser handelt es sich um Verbesserungen oder Nachforderungen, sondern um fundamentale Planungsfehler, deren Behebung enorme (und seit langem vorhergesagte) Mehrkosten verursacht. Das ist nachweisbar.

Sagen Sie selbst: Würden Sie sich das leisten können, wenn Sie Bauherr wären?

Links:

Video: